Vorwort
Mit 20 Schön
Mit 30 Stark
Mit 40 Klug
Mit 50 Reich
Mit 60 Weise
Mit 70 Bereit
Mit 80 Zurück
Nachwort
Exkurs



Mit Gedichten Humor belichten





Mit 30 Stark - 15. Jugend

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Das sind die schwierigsten Zeiten mit Euren "Nicht-mehr-Kindern"
aber noch nicht Erwachsenen!

Denkt an Euch selbst zurück: An Reaktionen die Ihr selbst nicht verstanden habt, Stimmungswechsel, Ansichten aus reiner Opposition, Gruppenbildung mit Leuten, über die Ihr Euch später selbst gewundert habt.

Hauptsache radikal sein, weg von Zuhause wollen, Abneigung gegen alles Etablierte. Schwankungen zwischen Omnipotenz und Verzweiflung, was man eigentlich will.

Den "Wahn"-sinn dieser Zeit haben manche nur mit viel Glück überstanden. Ob die Jugend sich selbst gefährdet, mit dem Gesetz in Konflikt kommt oder sich die Zukunft erschwert: Ihr habt immer weniger Eingriffsmöglichkeiten.

Jetzt braucht Ihr ein großes Herz, viel Verständnis und die Fähigkeit zu einer Gratwanderung zwischen "Loslassen" und "vor Schaden bewahren".

Erziehung ist die schwierige Aufgabe des Unbedingten und Unentwegten. Sie lässt sich nur bewältigen, wenn die Kinder Eure bedingungslose Zuneigung spüren.

Eigentlich gibt es keine Erziehung, nur Beispielhaftigkeit!

Vermittelt Werte wie Disziplin unnachgiebig aber liebevoll.
Nur Liebe wandelt Macht in vorübergehende Autorität.

Autorität darf nur dienen - geneigt, aber streng - und muss allmählich in die Selbstbestimmung führen.

Disziplin wird so eine Anstrengung in Freude zum Erfolg. Ohne Liebe vermittelt, bleibt sie leer und auch erfolglos. Selbst im späteren Leben führt eine lieblose Verankerung von Disziplin überwiegend in freudlose Leistung und zur Zwanghaftigkeit.

Kinder und noch mehr Jugendliche rütteln immer an den Grenzen der momentanen Freiheiten, und sie müssen einfach wissen, dass Ihr sie unbedingt und unnachgiebig begleiten werdet, um Schaden abzuwenden, bis sie die Reife haben, und vor allem die Stärke, Gefahren selbst abzuwehren.
Und das kann dauern, bis sie erwachsen sind.

Sie stoßen Euch zurück.
Sie wollen anders sein als Ihr, selbst bestimmt und frei.

Sie wollen nicht, dass Ihr wisst, was sie so treiben, weil sie stets Einspruch und Bevormundung befürchten.

Und ihre Ansicht, dass Ihr sowieso nicht versteht was sie wollen und was sie denken, ist völlig korrekt.
Ihr könnt es nicht.
Denn sie erschaffen jetzt ihr Leben von morgen, in das Ihr keinen Zutritt habt. Vorerst nicht.

Bleibt einfach stets in ihrer Nähe, verständnisvoll, mitfühlend und geduldig, und bleibt ihnen vor allem unerschütterlich zugetan.

Denkt daran, das sind die Erfahrungen, die Eure Kinder machen wollen, und manches wollen sie mit Macht. Was ihr heute verhindern könnt, werden sie später wieder probieren, aber mit mehr Reife. Verliert sie nicht aus den Augen und sorgt dafür, dass sie trotz allem, was sein mag, das Vertrauen zu Euch nicht verlieren.

Und das geht nur, wenn Ihr ihnen früh genug beigebracht habt, Verantwortung zu übernehmen. So können sie auch die Verantwortung über sich selbst erreichen.

Denkt einfach immer daran, was Ihr selbst so alles angestellt habt.

Jetzt kommt nur noch das zum Zuge, was man bedingungslose Liebe nennt!