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Mit 70 Bereit - 40. Die höheren Wahrheiten
| Der Begriff "höhere Wahrheiten" mag vielleicht anmaßend klingen.
Und das wäre er auch, wenn die darin enthaltenen Aussagen in Ausschließlichkeit stünden. Das stehen sie aber ausdrücklich nicht, und dies ist mit der Bezeichnung "Wegweiser" gemeint.
Sie sind Anregungen, mit denen man in Resonanz treten kann.
Ich habe die Thematik bewusst nicht grundsätzlich zusammenhängend gestrafft und verbindlich organisiert. Die manchmal gewürfelt wirkende Art und unzusammenhängend scheinende Vielfalt der Aussagen - auch widersprüchlich Erscheinendes in den letzten Kapiteln, vielleicht auch im "Holographischen Absoluten" - soll verhindern, dass man hier ein fertiges Konzept findet soll, eine Doktrin, ein verbindliches Konstrukt.
Zwingend, belehrend und fertig!
Denn solche Konstrukte, Lehren und vorgefertigten Muster erschaffen Motive des Verhaftetseins. Abhängigkeiten von Text und Auslegung und dem Willen einer Autorität.
Sie haben Führer und Gurus geschaffen, aber auch Ideologien und unendliches Leid. Sie beherbergen die versteckte Gefahr, dass für die Befolgung der Lehre eine Belohnung winken könnte, wenn man so oder so denkt. Dass bei strikter Einhaltung eine Erleichterung eintritt und ein genauer Weg ins Glück vorliegt.
Und das ist eine Verhaftung auf tiefster Ebene.
Sämtliche Ausführungen sind Wegweiser, nur um anzuhalten, zum Reflektieren, Zurückblättern, Vergleichen, Nachdenken und zum Fühlen oder Erspüren.
Um in Resonanz zu kommen, oder nicht.
In sich gehen, sehen, erinnern, sich bewusst erweitern und SEIN! Mehr nicht.
Wenn die Aussagen Deinem Geist nicht nachvollziehbar erscheinen, lege sie nur der Seele vor und spüre Deine Gefühle, höre auf die Worte Deiner Seele. Und wenn diese Aussagen der Seele gut tun, wenn Du ganz im Inneren spürst, dass sie Freude bringen und die Seele beim Lesen leuchtet, dann kannst Du die jeweiligen Gedanken zu Dir nehmen.
In diesem Sinne kann es leichter werden: Abwesenheit von Angst erschaffen, das tiefe Verbundensein mit den Nächsten spüren, und im Erkennen, was unbedingte Liebe ist.
Unbedingte Liebe ist die gesamte Abwesenheit von Verhaftung und Abhängigkeit. Ohne Motiv und Urteil sein, sich der Verbundenheit mit der gesamten Schöpfung bewusst werden und die Stille im Augenblick erfahren, ohne Belastung des Erinnerten.
Ein Zustand im Gewahrsein, ein Sein im Jetzt.
Und das heiß ohne Zukunft,
und damit auch ohne Angst.
Das steht in engen Zusammenhang mit dem nächsten Thema, der Erleuchtung, einem ambitioniertem Wort mit einer hohen Dunkelziffer der Deutungen, denn der Verstand kann kaum begreifen, was dabei vor sich geht.
Ich gehe davon aus, dass Du vielleicht bereits in Deinen "Dreißigern" und besonders in den letzten zehn Jahren des jetzigen Alters Meditation oder Kontemplation verinnerlicht hast und Erfolg hattest, das Abstellen des Denkens in seiner unaufhörlicher Bewegung zu üben. Oder die Verschmelzung mit einem einzigen Gedanken zu erreichen. Das heißt dem Anhalten der Zeit und das Überwinden des Dualen durch Toleranz des Widerspruchs und dem Aushalten von Dichotomie.
Und war es Dir möglich, Dich von allem zu befreien, das Dich festhält, nötigt, ängstigt und für Unruhe sorgt?
Gehe jetzt täglich in die tiefste Meditation, die Dir möglich ist. Bevor die Dunkelheit des Vergessens in den letzten Lebensjahren kommt. Allein. Täglich, und immer tiefer.
Und länger.
Die Seele kann sich schon langsam lösen bevor der Körper vergeht.
Hör in Dich hinein und suche die alten schönen Melodien.
Lasse sie zu einem Klang verschmelzen.
Deinem Lebensklang. Und bleib darin, hochbetagt und still vergnügt.
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