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Mit 40 Klug - 19. Angst
| A N G S T U N D F U R C H T
In diesem Kapitel wir das behandelt, was bei der vielleicht größten Zahl der menschlichen Ziele und Bestrebungen in den Motiven und Absichten mitunter zutiefst verborgen und gut getarnt die Richtung bestimmt:
Die Angst!
Sie ist maskierte Eigenliebe!
Denn das EGO, unsere Körperbewusstsein, mit dem wir uns fast ausschließlich identifizieren, liebt sich und sieht sich als vollkommen an. Es kennt nur sich.
Es will bestehen und nicht verletzt werden oder seine Vollkommenheit verlieren!
Es ist die Angst des Ego, des Körperbewusstseins vor dem Verwelken, dem Vergehen, der Sterblichkeit.
Angst vor dem Altern, dem Armsein, dem Alleinsein; Angst, die Schönheit zu verlieren, Angst vor den Konsequenzen der eigenen Taten, der eigenen Vergangenheit, vor Rache. Angst vor Machtlosigkeit, Krankheit, Strafe und Angst vor dem Tod.
Es gibt Menschen, die sogar Angst vor dem Göttlichen haben.
Obwohl sie ein Teil davon sind! Sie haben Angst vor sich selbst.
Wenn wir hier lange nachdenken und uns das verinnerlichen, was für uns zutreffen mag und passt, dann können wir unsere eigene Struktur überprüfen und erkennen, in wieweit wir von unserer eigenen Angst gesteuert werden. Oder ob wir vielleicht unbemerkt von fremder Angst geführt und manipuliert werden.
Habt Ihr diesen Teil gelesen, bevor Ihr vierzig Jahre wurdet, schaut ihn jetzt nochmals genau an! Und auch in späteren Lebensphasen. Kreuzt an, streicht durch, macht Notizen! Je mehr Ihr Euch damit beschäftigt, desto mehr schaut Ihr Eure eigene und fremde Angst an. Und nur dann kann sie sich auflösen.
Denn Angst steckt hinter so manchem, was ganz "normal" erscheint.
Wenn Ihr das Buch zum zweiten Mal lest, vielleicht in einem Abstand von zehn Jahren, werdet Ihr merken, dass heute ganz andere Dinge plausibel klingen als früher, und Passagen, die Ihr als wichtig angekreuzt habt, für Euch heute selbstverständlich sind, nicht nur was Ängste betrifft.
Das zeigt uns nur die Natur der Wandlung von Wahrheit.
"Normalität" kann das "Sich-Einrichten" der Angst unter einer Bedrohung sein.
Auch Ängste wandeln sich.
Geschichtliche, politische, wirtschaftliche, kulturelle und ganz persönliche, vom Alter abhängige Ängste durchziehen unser Dasein, manchmal völlig unbemerkt.
Angst ist mehr als eine Ahnung, sie ist etwas, das wir gut kennen, eine Erinnerung an etwas sehr Reales, eine Wirklichkeit an der wir mitgewirkt haben.
Angst ist verdrehte, dunkle Realität.
Wir haben sie mitgeschaffen um sie zu überwinden. |
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